Auf dem Weg zurück nach Hbabsa hält ein Wagen und der Mann erkundigt sich wie es mir geht, wir reden kurz, nicht ohne zu klären, ob ich verheiratet bin 😂 Ich bleibe beim „marié“.
Hbabsa ist sehr klein, ein paar Häuser und ein Laden. Davor stehen viele junge Männer und Jugendliche. Ich hole noch eine Flasche Wasser. Alle schauen mich interessiert an. Und das ist ja auch
schön und doch merke ich immer noch eine Tendenz schnell aus der Situation raus zu wollen, wenn die ganze Aufmerksamkeit bei mir ist. Ich könnte das ganze ja auch mal aktiver gestalten und meine
Rampensau aktivieren….mal sehen, ob ich das noch schaffe.
Tatsächlich gehe ich bis jetzt eher in kleinere Cafés ohne viel Aufsehen……
Die Landschaft berührt mich sehr, diese Weite mit den markanten Bergen, manchmal fahre ich lange bergab in diese Weite hinein.
Die Straße ist den ganzen Tag noch klein, Autos selten.
Am späten Nachmittag habe ich die Möglichkeit in ein Café zu gehen. Hier sind nur Männer die Karten spielen, vom Alter gemischt. Gefühlt eher geschlossene Gesellschaft.
Ich versuche noch etwas zu posten, das WLAN ist jedoch zu schwach…..jetzt aber yalla yalla….einen Schlafplatz suchen….
die Häuser werden weniger….und irgendwann gibt es ein paar Bäume, Wald wäre übertrieben….
Ich schiebe das Rad vielleicht 1 km rein…..und finde einen Platz der etwas tiefer liegt mit größeren Büschen. Ich höre erstmal keine Hunde, nur die Schnellstraße die anscheinend bald kommt.
Um 18 Uhr wird es dunkel. Ich gehe ins Zelt. Ich trau mich diesmal zu schreiben. Die Lampe halte ich möglichst tief. Und dann hör ich doch männliche Stimmen und mache die Lampe wieder aus. Mein
Platz ist jedoch ganz gut, keiner kommt und ich fühle mich sicher. Hunde scheinen nur auf den Grundstücken zu sein.
Manchmal höre ich sie in der Ferne bellen…..und morgens auf dem Weg zur Straße nehme ich mir wieder vorsorglich einen Stock und brauche ihn aber nicht.
Am nächsten Morgen trinke ich am Straßenrand an einem Unterstand einen Tee. Der ältere Mann hat hier auch sein Bett und schläft hier. Unter dem Tresen wächst Pfefferminze.
Er möchte keine Bezahlung. Er will mich einladen. Und gibt mir auch noch 2 Eier mit. Und strahlt. Mich berührt das sehr. Als ich wieder auf dem Rad sitze, kommen mir über die Gastfreundschaft die
Tränen.
Und Mittags dann ähnlich. Er hat Wifi in seinem Straßenrestaurant und ich darf es nutzen. Ich bestelle nur einen Kaffee und schreibe etwas und verschicke ein paar Nachrichten und die Post die gesternnicht rausgegangen ist, dauert auch hier recht lange.
Er holt extra den Router aus dem Nebengebäude.
Und dann kommt er mit einem Teller Essen und will es mit mir teilen. Es schmeckt köstlich ❤️
Und er will partout keine Bezahlung annehmen.
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